Die Basilika
Basilika St. Alexander und Theodor zu Ottobeuren
Die prachtvolle Basilika, geweiht den beiden römischen Märtyrern Alexander ( 162) und Theodor ( 306) ist sicher eine der schönsten Barockkirchen Süddeutschlands. Mit ihren beiden je 82 m hohen Zwiebeltürmen steht sie auf einem sanft ansteigenden Hügelrücken westlich des Marktplatzes, weithin sichtbar über dem Tal der westlichen Günz.
Auf Grund ihrer alles beherrschenden freien Stellung innerhalb des gesamten Gebäudekomplexes fällt der Basilika eine nicht zu leugnende Vorsteherrolle zu. Dieses Schema, die Kirche dem Kloster frei voranzustellen, war aber keine Ottobeurer Erfindung. Es lässt sich vielmehr auf den berühmten schwäbischen Architektur-Theoretiker Joseph Furtenbach zurückführen, der es 1628 in seinem Werk "Architectura civilis" als Idealform für ein Frauenkloster veröffentlicht hat. Auch andere Klöster wurden nach diesem Schema erbaut: Kempten 1651, Seedorf/CH 1682, Obermarchtal 1686, Holzen 1696, Klosterwald 1714, Sießen 1716 und Fiecht/Tirol 1707.
Die Grundsteinlegung erfolgte am 27.09.1737 beim heutigen Hauptportal. In der Regierungszeit der Äbte Rupert Neß und Anselm Erb wurde sie als Klosterkirche 1737 1766 von Simpert Kraemer (bis 1748) und Johann Michael Fischer erbaut. Die sehr reiche spätbaocke Ausstattung zeigt unter anderem Kuppel- und Deckenfresken sowie Altarbilder von Johann Jakob und Franz Anton Zeiller aus Tirol, Stuckfiguren von Johann Joseph Christian, Stuckarbeiten von Johann Michael Feuchtmayer dem Jüngeren. Sie besitzt zwei weithin berühmten barocken Chororgeln von Karl Joseph Riepp: die viermanualige Dreifaltigkeitsorgel mit 47 Registern und die zweimanualige Heiliggeistorgel mit 27 Registern, beide mit französischem Klangbild. Das Chorgestühl stammt von Martin Hermann (Schreinerarbeiten) und Johann Joseph Christian (Reliefs). Mittelpunkt der Kirche ist das romanisches Kruzifix (ca. 1220). Die eigentlich unübliche Nord-Süd-Ausrichtung der Kirche ist durch ihre Lage innerhalb der Gesamtanlage bedingt, deren Grundriss die Form eines Kreuzes hat. 1926 wurde die Klosterkirche durch Papst Pius XI. zur Päpstlichen Basilika/Basilica minor erhoben.
Der Außenbau
An die beiden je 82 m hohen Türme schließt sich das etwa 30 m lange nördliche Hauptschiff mit seinen Seitenkapellen an. Danach kommt das Querhaus, das etwa 27 m breit ist und etwa 27 m weit nach außen ragt, bevor sich die Außenansicht wieder auf die Breite des Langhauses verschlankt und nach etwa 41 m in die übrigen Klostergebäude endet.
Über dem Hauptportal steht "Haus Gottes und Himmels Porten". Darüber ist eine Statue des Erzengels Michael zu sehen. Weiter oben thront in der Fassade der Heilige Benedikt in einer gemauerten Nische am Giebel des Hauptportals. Flankiert wird er von zwei Figuren am Ende der Dachschräge, welche die Märtyrer Alexander und Theodor darstellen.
Der Innenraum
Der spätbarocke Innenraum gliedert sich in Eingangshalle, Hauptschiff mit östlichem und westlichem Seitenschiff, westliches und östliches Querschiff, und den Chor.
Das Mittelschiff besitzt eine Länge von 89 m, eine Höhe von 36 m. Die 2 x 10 monumentalen Marmorsäulen, die das Hauptschiff jeweils von den Seitenschiffen trennen und die drei majestätischen Kuppeln verleihen dem gewaltigen Raum Feierlichkeit und Würde. In der Vierung steht an jeder der vier Ecken je ein einem Heiligen geweihter Altar.
Das Ost- und Westschiff haben je eine Länge von 89 Metern und werden jeweils vom Querhaus durchbrochen. Das östliche und westliche Querhaus haben je eine Länge von 58 m und eine Breite von 18 m.
Der Chorraum wird vom hochaufragendem Hochaltar dominiert. An den Seiten gruppierten sich das Chorgestühl, der Abtstuhl sowie die Prospekte der Chororgeln.